Das Meer schweigt

Drehbuch für einen Langspielfilm, Co-Autorin Annette Friedmann
2014, Länge 90 Min.

Das Meer schwigt
1968 findet die erste Non-Stop Einhand-Segelregatta um die Welt statt - ein Ereignis, so sagenhaft, gefahrvoll und abenteuerlich wie der erste Flug zum Mond. Rob, Vater von drei Mädchen, ist einer der Teilnehmer an diesem Rennen. Sein Traum, etwas Bedeutendes im Leben zu leisten, treibt ihn an, und auch die Schwangerschaft seiner Frau hält ihn nicht davon ab, in See zu stechen. Schon während er durch den Atlantik segelt, beginnt sein eigens für das Rennen konstruierte Schiff unter ihm zu zerfallen. Er weiß, spätestens im sturmumtosten Südpazifik, den Roaring Forties, wird er dem Tod ins Auge blicken. Doch er kann sich nicht überwinden, aufzugeben und seiner Familie und seinen Freunden als Versager unter die Augen zu treten. Von seinen inneren Dämonen getrieben, entscheidet sich Rob zur dritten Option - zum Betrug. In windstillen Gewässern treibt Rob auf der Stelle, während er die Welt glauben lässt, er segle in Rekordzeit über die Meere. Er muss so lange ausharren, bis seine Konkurrenten einmal um die Welt gesegelt sind, um sich dann wieder unter ihnen einzureihen und als siegreicher Weltumsegler heimzukehren. Doch die Monate des quälenden Wartens gehen nicht spurlos an Rob vorbei. Seine innere Zerrissenheit manifestiert sich in Besuchern, die ihn in seiner Isolation heimsuchen: Fremden, von denen er im Radio gehört hat, Fans, die ihm gratulieren wollen, seiner Familie, die an ihn glaubt. Verführend oder mahnend, ahnungslos oder vorwurfsvoll malträtieren sie sein Gewissen. Mehr und mehr wird Rob deutlich, dass das Verweigern des Scheiterns ihn zur größtmöglichen Niederlage führen wird: zum Verlust seines Seelenheils.

Entwickelt in Zusammenarbeit mit NiKo Film und dem WDR